Samstag, 23. Mai 2020

Parierdolch Scheide


Im Tausch für mein altes Kettenhemd, welches ich einem Freund verkauft hatte und gerne zurückwollte habe ich eingewilligt eine Langschwert- und eine Dolchscheide mit Glasfaser-Kern zu bauen.
Hier geht's um die Dolchscheide für einen Parierdolch von Dunkelart.
 Zusammen mit dem Langschwert des Freunds und meinem langschwert geschahen die ersten Arbeiten. Für alle Klingen wurde ein Strumpf aus Wolle genäht, dann wurden sie sorgfältig in Frischhaltefolie und Panzertape eingepackt.
 Dann wurden die Klingen laminiert, also das Glasgelege aufgebracht und das Epoxidharz mit einer Walze aufgetragen. Da der Dolch extrem grifflastig ist (scheinbar wurde auf ganzer Länge Bleiband um den Kernstab gewickelt) und aus der alten Dolchscheide ständig herausfiel, habe ich mich entschlossen die Scheide bis zum Griff hochzuziehen und mit 3mm Schweißdraht derart zu stabilisieren, dass sie sich fest an den Griff anschmiegt.
Nachdem das Epoxy ausgehärtet war, wurde der Dolch gezogen, alle Folienreste entfernt und der Dolch wieder in Frischaltefolie gewickelt. Dann wurde der Wollsocken übergestülpt und selbiger mit 2K-Kleber in der Scheide verklebt.

Der Schweißdraht wurde zurechtgebogen und mit 2K Kleber an der Scheide befestigt.

 Da fällt nix mehr raus, selbst wenn man ordentlich ruckelt. Greift man den Dolch aber, flutscht er sauber raus.
 Als nächstes wurde Leder mit wasserfestem Holzleim um die Scheide geklebt und vernäht. Der obere Teil wurde wie man sieht mit Wäscheklammern zum anliegen gebracht.

 Auf der Rückseite lasse ich einen kleinen Spalt frei von Klebstoff, damit ich das Leder an der Stelle noch bearbeiten kann.
 Mit Fertig-Pizzakarton mache ich mir in der Regel meine Muster, die ich auf Messingblech (hier 0,8mm) übertrage und mit der Blechschere ausschneide. Nach entgraten und sauberfeilen werden die Verbindungsstellen mit Schleifpapier gereinigt, Flussmittel aufgetragen und das ganze mit Silberlot verlötet.
 Das Mundblech wird an die "komplexe" Form angepasst. Dank dem Pizzakarton kann man das Blech auf den Milimeter genau planen.
 Ambos auf Ambos... Ich hab von meinem Vater einen kleinen Ambos geerbt, den damals mein Onkel bei der Bahn aus einem Bahngleis gearbeitet hat. Da dieser deutlich sauberere Kanten als mein großer hat, nutze ich ihn gern für solche kleinen Arbeiten. Hier das treiben der "komplexen" Form.
 Ging recht flott, innerhalb von 10 Minuten hat alles sauber gepasst.
 Wie man sieht...
 Auch auf der Rückseite. Bin sehr zufrieden.
 Und hier das gute Stück in komplett...
 Für die Spitze des Ortblechs habe ich eine Blume aus Messing gegossen und angelötet um dem Wappen der Dame Klara von Rosenstein Rechnung zu tragen
 Rückseitige Gürtelschlaufe. Leider ließ sich der Wunsch der Besitzerin, den Dolch an zwei Punkten aufzuhängen und schräg zu tragen nicht realisieren.
 Durch das Gewicht von Griff und Parierkorb hätte sich der Dolch immer nach unten gedreht.
 Hier ist schön die saubere Klebung in der Griffschale zu sehen.
Aufgrund der Grifflastigkeit würde ich persönlich den Parierdolch "in" der Nierentasche tragen.

In diesem Sinne...

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