Freitag, 1. September 2017

Coat of Plates Teil 1

Mal wieder was neues für den Ottokar...
Leider musste ich mich von meinem Kettenhemd verabschieden(Skoliose + Morbus Scheuermann = kaputter Rücken).
Bisher hatte es meine Churburg-Segment-Brustplatte ergänzt, aber letztes Jahr auf dem Epic habe ich gemerkt, dass ich es unmöglich länger als 3 Stunden am Stück tragen kann.
Daher: Was anderes muss her. Adäquater Schutz bei leichtem Gewicht. Also muss ich wohl etwas schummeln. Norton Armouries wäre eine Option gewesen, aber mir zu teuer und ich will ja gefälligst basteln.
Zudem will ich mich zeitlich sowieso eher etwas genauer festlegen (also noch ein Punkt der gegen Norton spricht). Passend zu dem Splintenzeug wäre also ein früher Plattenrock im Stile von Otto von Orlamünde, Walther Bopfinger, Wilhelm von Bopfingen Rudolf von Hürnheim oder Rezzo von Bächlingen genau mein Ding. Grundsätzlich also dieser Stil:



Passend zu diesem Thema habe ich auch ein Pinterest-Album zusammengestellt, wer also mal stöbern mag:
Pinterest

Also ist ein bisschen Scavenging auf dem Schrottplatz angesagt gewesen und dort habe ich ca 4kg Alublech in 1,5mm gefunden. 9€. Unschlagbar günstig und deutlich mehr als nötig für dieses Projekt. Der Rücken freut sich :)
In einem ersten zwischendurch-Versuch habe ich probiert die Spangen/Lamellen hierfür aus Karton zu fertigen und schnell festgestellt: Die müssen, wenn sie flach auf dem Boden liegen eine gebogene Form haben.
Wie aber die richtige Form finden? In der United League of Armourers (Facebook Gruppe, sehr empfehlenswert) habe ich gesehen, wie die Amis immer Körperteile mit Resin-Verbänden abformen. Die sind hier aber schweineteuer.
Also: 1 Lage Frischhaltefolie + Ducttape. Zu beachten: Alles was Form gibt vorher anziehen! Vor allem was eine Taille macht. Das hatte ich nämlich nicht beachtet, deshalb konnte ich den ersten Versuch (Gambi über T-Shirt) glatt in die Tonne treten. Da wäre nämlich auch exakt das dabei rausgekommen: Tonnenform.



Also nochmal mit Wams und Lentner (Lendengurt zum befestigen der Beinteile) drunter:


Viel besser.
Bei der Formgebung habe ich mich wie gesagt auf die o.g. Herren gestützt. Leider sieht man da keinen Rücken und eines der wenigen zusammenhängenden Fundstücke  ist ziemlich unvollständig. Ich habe mich dann dazu entschieden, mich an der St. Georgs Statue von Prag zu orientieren. Ist leider eine ganz andere Zeit (ca +70 Jahre), aber man mag es mir verzeihen. Ich wollte vor allem diese ausgeklügelte Artikulation für die Schultern ausprobieren. Besonderheit vorne: Bei Walther und Rezzo kann man am Armausschnitt (evtl. mit etwas gutem Willen) ebenfalls ein Geschübe erkennen. Fand ich interessant, habe ich "kopiert".
Auf die entstandene Puppe wurden dann die entsprechenden Teile aufgezeichnet:

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