Donnerstag, 3. Dezember 2015

Splintenzeug Teil 9: Körnen, Bohren, Senken


So, ich habe jetzt beschlossen, das Ganze nicht weiterhin in einem Rutsch zu machen, sondern Rüstungsteil für Rüstungsteil.
Vorteile:

  • Nicht mehr Fließbandmäßig 7000x hintereinander die selbe Aktion, sondern nur noch 80x...
  • Sichtbare Ergebnisse
  • Gesammelte Erfahrungen können ins nächste Teil einfließen

Die Teile für den rechten Oberschenkel hatte ich bereits gekürzt und rundgeschliffen.

Am Wochenende habe ich mit einer Lochpfeife die Löcher ins Leder geschlagen:


Zuvor hatte ich die entsprechenden Punkte aus dem Schnittmuster auf das Leder übertragen um einigermaßen gleiche Abstände zwischen den Nieten zu erreichen
und die Nieten am Ende in der Höhe ungefähr in einer Reihe zu haben.

Gestern wurden die Splinten einzeln mit zwei selbsthaltenden Zangen ans Leder gepresst und durch die Löcher mit einer Reißnadel angerissen.


Mit einem Automatikkörner (es wird kein Hammer benötigt, man drückt oben drauf, irgendwann schlägt er von selbst zu) wurden dann alle Markierungen gekörnt.


Wer sich mit Metallbearbeitung nicht auskennt:
Ein (normaler) Körner ist praktisch ein Metallstift mit einer vergüteten 60° oder 90° Kegelspitze.
Diese Spitze setzt man am Schnittpunkt des horizontalen und vertikalen Anrisses an und schlägt dann mit dem Hammer eine Vertiefung ins Metall. Diese Vertiefung sollte so breit sein, dass die Querschneide des Bohrers (https://de.wikipedia.org/wiki/Bohrer#Schneidengeometrie) aufgenommen werden kann. Dies gibt dem Bohrer die initiale Führung und ermöglicht Punktgenaues Bohren (vorrausgesetzt man hat sauber und senkrecht gekörnt).
Und da kommen wir gleich zum Problem: Nachdem ich 12 Splinten fertig gekörnt hatte, ging ich an die Bohrmaschine um festzustellen, dass die Körnung zu klein war. So ist keine saubere Bohrung möglich.
Also alles nochmal mit einem normalen Körner nachgearbeitet:


Anschließend wurden die Splinten in den Maschinenschraubstock gespannt und unter Zuhilfenahme eines Schmiermittels gebohrt.

Dabei entstehen natürlich scharfe Grate. Diese werden mit einem Kegelsenker entfernt:

Bisher habe ich glaube ich 6 von 12 Splinten für den rechten Oberschenkel gebohrt und gesenkt. Morgen mache ich den Rest, dann kommt die Schnellpolitur.
Je nachdem ob mich das Finish dann überzeugt, kann ichs danach Lackieren und am Samstag hoffentlich die ersten Nieten einschlagen :)

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