Freitag, 17. Januar 2014

Gauntlet Overhaul II

Eigentlich ist das hier eine Fortsetzung von...
Panzerhandschuhe - Stundengläser,

aber ich hol' mal etwas weiter aus:

Das neue Schaukampf-Jahr hat inzwischen auch wieder begonnen und wir haben einen neuen Trainer mit neuem Konzept.

In den ersten beiden Trainings in diesem Jahr gab es erstmal Zeit für Waffen-Orientierung. Wir haben alles mögliche was die Waffenkammer des Vereins so an Schaukampftauglichen Waffen hergibt mit in die Halle geschleppt und jeder konnte Waffen oder auch Kombinationen ausprobieren.
Ich habe im ersten Training folgende Waffen benutzt:

Langer Streitkolben mit Schild
Der Streitkolben ist bekanntlich eine Wuchtwaffe und somit -oh Wunder- sehr kopflastig. Auf Dauer ist das leider nichts für mich, da das weder meine Unterarm-Muskulatur noch meine Handgelenke mitmachen. An der Muskulatur ließe sich ganz klar arbeiten, aber an den Gelenken nicht (wobei, man könnte eine ordentliche Athrose aufbauen... ). Schade, ich mochte diese Waffenart immer, sie ist aber offensichtlich nichts für einen Schmalhans wie mich ;)

Beidhändige Streitaxt
Oh, das war spaßig. Schon eher mein Geschmack. Man kann sogar recht gut damit parieren, aber man muss halt ne richtige Kampfsau sein und ohne Rücksicht auf Verluste (na ja, so'n bisschen Rücksicht schadet nicht) reingehen, sonst sieht man alt aus. Diese Waffe ist jedenfalls der Albtraum eines jeden Schildträgers. Dem Teil weicht man lieber aus, als dass man es pariert. Für den Schaukampf ist's allerdings toll, denn es macht ne Menge Krach wenn die große Axt aufs Schild herniedersaust.

Einhändige Streitaxt mit Schild
Nach dem Streitkolben die zweite kopflastige Einhandwaffe an diesem Abend, aber dank dem kürzeren Stiel etwas leichter zu führen. Trotzdem nicht ganz mein Ding. Am Kampf mit Schild gefällt mir nicht, dass man auf der Schildseite fast nur von oben wirken kann ohne sich völlig zu entblößen oder den Angriff  viel zu früh erkennbar zu machen

Einhandschwert mit Dolch
Hier war's wieder lustiger, vor allem im Kampf gegen einen Gegner mit der zuletztgenannten Kombination, die ja recht schwerfällig ist. Man spielt hier Moskito und nervt den Gegner so lange mit flankieren und Scheinangriffen bis er müde wird. Richtig reingehen kann der Gegner da kaum, weil man ohne Schild und mit leichten Waffen einfach schneller ist und der Dolch so ziemlich überall auftauchen kann, wo man ihn gerade nicht braucht. Das parieren einer Axt mit dem Dolch ist natürlich schwierig, wie ich letzten Mittwoch leidvoll erfahren musste, denn ich trug keinen Panzerhandschuh und bekam eins auf die Hand.

Jetzt kommen wir nämlich auch zum eigentlichen Thema: Dem Handschuh.

Wie schon beschrieben hatte ich nach kürzester Zeit mit einer Einhandwaffe schon "Probleme" selbige zu halten. Das kann man auf meine Bürotiger Unterarme zurückführen und/oder  auf die verbesserungswürdigen Handschuhe.

Mir ist inzwischen aufgefallen, dass die Innenhandschuhe (auf dem Bild unten die braunen) aus extrem zähem/hartem Leder gefertigt ist. Zudem sind sie an den Fingern recht eng, was das Ballen der Faust zusätzlich erschwert. Selbst meine Schweißerhandschuhe aus dem Baumarkt (hellgrau) sind da geschmeidiger.
Letztenendes werde ich aber meine alten schwarzen Übergangshandschuhe aus Leder einnähen:


Bei der Gelegenheit entgrate ich auch gleich mal die Befestigungslöcher an den Fingerplatten der Handschuhe, denn so oder so hätte ich den Innenhandschuh bald neu festnähen müssen. Hierfür verwende ich einen kleinen Kegelsenker:

Links die Originalbohrung, rechts die überarbeitete und im Hintergrund der Senker. Der fette Grat hat dafür gesorgt, dass die Fäden trotz der bisher nicht gerade umfangreichen Nutzung beinahe durchgerieben waren.

So, da wir gerade beim Metall bearbeiten sind und mangels Innenhandschuhe auch schön viel Platz zum Arbeiten IM Handschuh ist, hab ich direkt nochmal den Dremel angeworfen und am rechten Handschuh die untere Kante etwas ausgesägt. Ich hatte hier schon einmal geschnitten, weil der Handschuh die Wicklung meines Schwertgriffs (oder für Fechter "Gehilst") gefressen hat, aber das war noch nicht genug um sauber in den langen Ort gehen zu können. Also nochmal ran:



















Zwei kleine Trennscheiben später war dann auch dieses Problem erledigt. Dann mit einem Schleifstein-Aufsatz mit dem Dremel noch entgratet und schon konnte der Kollege im Vereinsheim kurz darauf nicht mehr erkennen, dass ich da selbst am Werk war... :)

So, alles was jetzt noch fehlt, ist der Innenhandschuh. Soweit bin ich dann am Mittwoch vor dem Training leider doch nicht mehr gekommen, weshalb ich ohne Panzerhandschuhe ins Training musste. Der ersatzweise getragene Schweißerhandschuh hatte leider Rüstungslevel 0 wie sich bei der Kontaktaufnahme zwischen Axtblatt und linkem Zeigefinger herausstellen sollte :(

Am nächsten Tag gings dann mit den Innenhandschuhen weiter. Hierfür habe ich mir den dicksten Jeans-Garn genommen, den der Nähladen zu bieten hatte, hab ihn verzwirnt (auf 4-Fache Dicke gebracht) und gepecht. Der "Faden" hat nun einen Durchmesser von etwa 0,8mm :)
 Doppelt genäht und mit entgrateten Löchern wird nun sicherlich vor den Fäden der Innenhandschuh reißen.


Hier der vorläufige Endstand. Leider muss ich noch etwas ändern:
Die Riemen, die quer über die Handinnenfläche laufen müssen versetzt werden, denn beim Faust ballen drückt sich mein Handballen leider trotzdem seitlich aus dem Handschuh heraus.
Nach all der Arbeit (und der noch bevorstehenden) bin ich mir gar nicht mal so sicher, ob sich ein maßgefertigter Handschuh nicht sogar mehr gelohnt hätte.

Wie auch immer, jetzt kann ich erstmal ohne größere Strapazen zugreifen, das ist ja schonmal etwas :)

Viele Grüße und einen guten Start ins Wochenende!

Mojo








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen