Dienstag, 26. September 2017

Coat of Plates Teil 3


Jetzt hat's mich doch gepackt, hier der nächste Part!
So, nun zum flauschigen Teil. Bei meinem Lieblings-Stoffhändler in Bruchsal (Haelson) habe ich wunderschönen grünen Wollstoff für 6€/m bei 1,40m Stoffbreite gefunden. Das wird das Deckmaterial. Als Trägermaterial hat er mir versteiften Leinen gegeben. Wie versteift? Keine Ahnung, aber es ist ziemlich ziemlich ziiiiiemlich fest. 4€ den Meter, ebenfalls grün. Klasse. Den Schnitt habe ich ebenfalls an der Puppe abgenommen, auch hier wieder auf der Mittelline Brust/Rücken halbiert um eine Symmetrische Form zu bekommen.
Hier sollte man neben der Nahtzugabe noch ordentlich was obendrauf geben, da sich die Metallteile ja überlappen und sie somit den Umfang deutlich erhöhen. Bei mir haben 2cm leider nicht gereicht, ich habe daher einige Spangen nachträglich gekürzt.
Ich habe die beiden Stoffe verstürzt, also auf Links genäht (wichtig bei manchen Stoffen) und dann umgestülpt. Hat man hierbei Rundungen oder Ecken, wie am Halsauschnitt oder bei Zaddeln, muss man den Stoff einschneiden. Konkave Stellen: Gerader Schnitt zur Naht hin (Der Stoff müsste sich an dieser Stelle mehr dehnen als er kann, also entsteht Spannung -> Faltenwurf).  Bei Außen-Ecken sollte man die Spitze abschneiden, Bei Innen-Ecken eine Winkelhalbierende schneiden, dann kann man sie sauberer umstülpen.

Konvexe Stellen: V-Schnitte aneinander setzen (Der Stoff würde sich sonst stauen -> Ecken statt Rundungen).
Ergebnis:

Wieder was nettes von meiner Frau gelernt :)
Jetzt geht es darum, Metall und Stoff zu kombinieren. Dazu habe ich mir erstmal mit Schneiderkreide Mittellinien auf den Stoff eingezeichnet. Ebenfalls habe ich vor dem vernieten jeder Spange markiert, wo die untere Kante sitzen muss, wenn die Überlappung korrekt gesetzt ist.

Zum Nieten ist nicht viel zu sagen: Blechteil aufgelegt, Loch mit einer Ahle in den Stoff vorgestochen (um Himmels willen kein Loch stanzen/schneiden, sonst reißt der Stoff weiter). Nagel vorsichtig durch Stoff und Blech, Unterlegscheibe drauf (wegen Alu will ich die Last verteilen), mit ner ordentlichen Zange abgeknipst (viel Hebelwirkung, sonst sehr Anstrengend bei der Zahl von Nieten/Nägeln). 1-2 Schläge mit dem flachen Hammer von oben um den Schaft zu "setzen", dann mit dem Kugelhammer leichte Schläge auf die Kante des Nagelschaftes. Voila! Und immer ein Loch nach dem anderen.
Und nach 110 Nieten sieht das so aus:

Leider etwas unscharf... Aber ist halt so.
Das Rückenteil war erwartungsgemäß etwas aufwändiger:
Nichtsdestotrotz habe ich es geschafft den Rücken an einem Tag komplett zu vernieten. Mein Körper hat's mir natürlich gedankt. Ich denke vor allem das abpetzen der Nägel hat letztendlich 3 Tage vor Epic-Beginn noch zu einer leichten Sehnenscheiden-Entzündung geführt, welche aber durch konsequenten Ibu/Diclo-Einsatz bis Mittwoch Abend geheilt werden konnte (Phew!).
Abschließend gab's noch ein paar Leder-Riemen (zu dünn, muss ich nochmal machen) und Schnallen. Ich hatte überlegt, die Schnallen aus Nägeln selbst zu machen, habe dann aber gesehen, dass Zeughaus super schicke Rüstschnallen mit Beschlag-Blech für 1€ pro Stück (!) verkauft. Für das Geld mach selbst ich das nicht selber :D
So, da ich auf dem Epic meistens meinen Wappenrock getragen habe, gibt's leider noch keine schönen Action-Shots.
Ich hole das nächste Woche im Fecht-Training mal nach :)

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